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Händedesinfektion – darauf kommt es an

Bedingt durch die weltweite Covid-19-Pandemie wurde das Thema Händedesinfektion schnell zu einem gesamtgesellschaftlichen Thema, welches den Alltag der Menschen ganz besonders prägte und auch weiterhin prägen wird.

Inhalt: 

Es lohnt sich daher, sich mit gewissen Fragen rund ums Thema etwas detaillierter zu befassen: 

Was sind Desinfektionsmittel genau?

Desinfektionsmittel können als Substanz bezeichnet werden, die Mikroorganismen inaktivieren bzw. abtöten, welche Krankheiten und/oder Infektionen hervorrufen. Nicht pathogene, für den Menschen lebensnotwendige, d.h. nicht krankheitserregende mikrobiologische Organismen werden dabei nicht eliminiert.

Welche Anforderungen sollen Desinfektionsmittel erfüllen?

  • Schnelle und umfassende Reduktion der Keime
  • Ausreichende Eindringtiefe
  • Wirkungsbeständigkeit gegenüber organischem Material
  • Wirkung nicht auf den gesamten Organismus
  • Verträglichkeit gegenüber Haut, Schleimhaut und offenen Wunden
  • Lange Haltbarkeit und gleichzeitig biologisch abbaubar
  • Geringe Geruchsbelastung, vor allem im medizinischen Bereich

Welchen Wirkstoff enthalten Händedesinfektionsmittel?

Alkohol ist der Hauptinhaltsstoff von Händedesinfektionsmitteln. Dazu gehören Ethanol, 1-Propanol oder 2-Propanol (Isopropanol). Produkte mit 60% bis 95% Volumenanteil Alkohol sind am wirksamsten. Höhere oder tiefere Konzentrationen wirken weniger.

 Neben Alkohol enthalten Händedesinfektionsmittel oft auch:

  • Zusätzliche Antiseptika wie Chlorhexidin und quartäre Ammoniumverbindungen
  • Sporizide wie Wasserstoffperoxid, um allfällige Bakteriensporen in Behältnissen abzutöten
  • Emollientien und gelbildende Mittel, um die Haut zu schützen (zB. Glycerin)
  • Wenig destilliertes Wasser
  • Manchmal schaumbildende Mittel
  • Manchmal Farb- oder Duftstoffe

Welches Wirkungsspektrum muss bei Händedesinfektionsmitteln gewährleistet sein?

  • Bakterizid: durch den Einsatz eines Bakterizids werden Bakterien derart geschädigt, dass der Zelltod ausgelöst wird.
  • Viruzid: Durch das Viruzid werden die Nukleinsäuren der Viren irreversibel geschädigt, wodurch der Mikroorganismus deaktiviert bzw. komplett abgetötet wird.
  • Fungizid: Pilztötend, Wirkung gegen Pilze und deren Sporen.
  • Tuberkulozid: Tbk-Bakterien abtötend.

Worauf ist beim Einsatz von Händedesinfektionsmitteln zu achten?

  • Die unsachgemässe und zu häufige Anwendung kann zu Resistenzen der zu bekämpfenden Mikroorganismen führen.
  • Qualitativ schlechte Produkte mit minderwertigen Inhaltsstoffen können leicht zu Hautirritationen und -beschwerden führen.
  • Zahlreiche Studien beweisen, dass Händedesinfektion auf Alkoholbasis die Hautbarriere weniger beeinträchtigt als Händewaschen.
  • Alkohol trocknet die Haut aus. Es ist deshalb darauf zu achten, dass das verwendete Produkt einen integrierten Rückfetter enthält.
  • Um die Haut zusätzlich zu entlasten und sie bei der Regeneration zu unterstützen sollten regelmässig entsprechende Haut- und Nährcremes verwendet werden.
  • Flüssigkeit und Dampf von alkoholhaltigen Produkten sind leichtentzündlich und dürfen nicht in den Awasserkreislauf gelangen.
  • Desinfektionsmittel sind Biozid-Produkte und unterliegen einer entsprechenden Gesetzgebung. Es ist darauf zu achten, dass nur registrierte und zugelassene Produkte verwendet werden (Zulassungs-Nr. auf Etikette beachten).

Qualitätsunterschiede, insbesondere im Zusammenhang mit der Hautverträglichkeit, offenbaren sich oft im Preis. Billig-Produkte verfügen selten über hautpflegende Komponenten und strapazieren die Haut unnötig. Gerade bei Berufen im Gesundheitswesen, wo die Haut durch häufiges Händewaschen zusätzlich belastet wird, treten häufig berufsbedingte Erkrankungen auf (zB. Kontaktdermatitis, eine entzündliche Hauterkrankung). Für die Wirksamkeit der Händedesinfektion ist es wichtig, die Haut in einem gesunden Zustand zu erhalten. Trockene und rissige Haut können ein Brennen bei der Verwendung von Händedesinfektionsmitteln hervorrufen, was sich negativ auf die ordnungsgemässe Anwendung auswirken kann.

Fazit:

Händedesinfektionsmittel müssen nicht nur verlässlich und wirksam sein, sondern auch hautfreundlich und pflegend wirken. Qualität zahlt sich aus.